Kann man Depressionen an den Augen erkennen?
Depressionen sind eine weitverbreitete Krankheit, die viele Menschen betrifft. Es gibt viele Symptome, die sich durch die Krankheit ausdrücken, aber wussten Sie, dass man Depressionen auch an den Augen erkennen kann? Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichte das Forscherteam um Projektgruppenleiter Prof. Dr. med. Andreas Heinz im Fachmagazin „Nature Neuroscience“.
Wie funktioniert die Erkennung?
In der Studie wurden die Augen von Patienten mit Depressionen untersucht und die Ergebnisse mit denen von gesunden Personen verglichen. Mithilfe eines speziellen Kameras wurden die Reaktionen der Pupillen auf verschiedene Bilder gemessen. Bei Bildern, die positive Emotionen auslösten, zeigten sich bei den depressiven Patienten nur geringe Reaktionen der Pupillen. Dies deutet auf eine Reduktion der emotionalen Verarbeitung hin.
Depressionen und Pupillengröße
Der Grund, warum man die Schwere einer Depression anhand der Pupillengröße erkennen kann, liegt in der sogenannten Amygdala. Dieser Teil des Gehirns ist für die Regulation von Emotionen zuständig. Bei depressiven Patienten ist die Amygdala weniger aktiv, wodurch die Emotionalität reduziert wird. Diese Reduktion wiederum wirkt sich auf die Reaktion der Pupillen auf emotionale Reize aus.
Einsatzmöglichkeiten der Erkenntnis
Durch den Einsatz dieser neuen Erkenntnis können Ärzte bei der Diagnose und Behandlung von Depressionen unterstützt werden. Die Untersuchung der Pupillen kann helfen, die Schwere der Krankheit einzuschätzen und so die Behandlung zu optimieren. Auch kann die Forschung helfen, neue Behandlungsmethoden zu entwickeln, die sich auf den Zustand der Amygdala konzentrieren.
Depressionen erkennen und behandeln
Es ist wichtig, dass Betroffene sich rechtzeitig einer Behandlung unterziehen, damit es nicht zu schweren Folgen kommen kann. Auch wenn man Depressionen an den Augen erkennen kann, sollte man als Erstes einen Arzt aufsuchen und sich untersuchen lassen. Dieser kann dann die richtige Behandlung vorschlagen.
Es ist wichtig, dass wir das Thema Depressionen offen ansprechen. Nur so können Betroffene Hilfe erhalten und sich besser damit auseinandersetzen. Durch die Erkenntnis, dass man Depressionen an den Augen erkennen kann, können wir Betroffenen eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ermöglichen und ihnen so eine bessere Lebensqualität ermöglichen.