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Neurobiologische Auswirkungen von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) im Gehirn

Neurobiologische Auswirkungen von Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) im Gehirn

Was ist Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und wie wirkt sie sich auf den Kopf aus?

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die auf einem schweren oder andauernden psychischen Schock, Trauma oder Stress basiert. PTBS wird durch ein traumatisches Ereignis ausgelöst, das für den Betroffenen sehr bedrohlich, schmerzhaft oder unangenehm ist. Der Betroffene hat möglicherweise das Gefühl, dass er oder sie das Ereignis nicht überleben kann oder in Gefahr ist. Diese traumatischen Ereignisse können schwere Unfälle, Naturkatastrophen, Krieg, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und andere schwere Gewaltdelikte umfassen.

PTBS ist eine sehr ernste psychische Erkrankung, die durch eine Kombination von körperlichen, emotionalen und psychologischen Symptomen gekennzeichnet ist. Typische Symptome von PTBS sind unter anderem Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen, Flashbacks, Reizbarkeit und Gedächtnisstörungen. Menschen mit PTBS erleben oft auch Verhaltensstörungen und Probleme mit der emotionalen Regulation.

Eine PTBS kann sich auf den Kopf des Betroffenen auswirken. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Aktivität des limbischen Systems, insbesondere der Amygdala, bei PTBS-Betroffenen erhöht ist. Die Amygdala ist ein Teil des limbischen Systems, der als emotionaler Schaltkreis des Gehirns fungiert. Sie hilft uns, Emotionen zu empfinden und zu verarbeiten und ist an der Verarbeitung von Angst, Furcht und Stress beteiligt.

Gleichzeitig ist die Aktivität des ventromedialen präfrontalen Cortex (vmPFC) bei PTBS-Patienten deutlich verringert. Dies ist der Bereich der Hirnrinde, der bei Gesunden die Furchtreaktion kontrolliert. Dies zeigt, dass die Amygdala bei PTBS-Patienten überaktiv ist, während der vmPFC unteraktiv ist. Dies kann erklären, warum die Symptome von PTBS so schwer zu kontrollieren und zu bewältigen sind.

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Welche neuronalen Veränderungen können bei PTBS beobachtet werden?

Neuroimaging-Studien, die mit PTBS-Betroffenen durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass bei PTBS-Patienten bestimmte Bereiche des Gehirns funktionell verändert sind. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass der präfrontale Cortex bei PTBS-Patienten verringert ist und dass es zu einer erhöhten Aktivität in der Amygdala und im Hippocampus kommt.

Ein weiteres interessantes Ergebnis war, dass bei PTBS-Patienten eine Reduktion des Volumens im Hippocampus beobachtet wurde. Der Hippocampus ist ein Teil des limbischen Systems und ein wichtiger Bestandteil des Gedächtnisses. Er ist an der Verarbeitung von Gedächtnisinhalten und der emotionalen Verarbeitung beteiligt.

Die Ergebnisse dieser Studien deuten darauf hin, dass die neuronalen Veränderungen im Gehirn bei PTBS-Patienten zu einer Verringerung des präfrontalen Cortex, einer Erhöhung der Amygdalaaktivität und einer Reduktion des Hippocampusvolumens führen. Diese Veränderungen können dazu beitragen, dass PTBS-Betroffene übermäßig an Angststörungen und anderen Symptomen leiden.

Wie kann man die Symptome von PTBS behandeln?

Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen für Menschen mit PTBS, die auf einer Kombination aus psychotherapeutischen, psychopharmakologischen und körperlichen Interventionen basieren. Zu den häufigsten psychotherapeutischen Behandlungsmethoden für PTBS zählen die Traumafokussierte Verhaltenstherapie (TF-CBT), die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und die Eye-Movement Desensibilisierung und Reprozessierung (EMDR).

Psychopharmakologische Behandlungen beinhalten die Verwendung von Antidepressiva, Antipsychotika und Benzodiazepinen. Körperliche Interventionen können dazu beitragen, die Symptome von PTBS zu lindern, und können eine ganze Reihe von Aktivitäten umfassen, von regelmäßiger Bewegung bis hin zu Entspannungsübungen und Meditation.

Die Behandlung von PTBS kann eine Herausforderung sein, aber es gibt viele Optionen, die Menschen mit PTBS helfen können, ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig, dass Betroffene die für sie am besten geeignete Behandlung finden und dass sie die Behandlung kontinuierlich fortsetzen. Nur so können sie Fortschritte erzielen und wieder ein normales Leben führen.

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