Warum merkt niemand wie schlecht es mir geht?
Klinische Dysthymie ist eine schwerwiegende Erkrankung, die den Alltag der Betroffenen sehr stark beeinflusst. Auf den ersten Blick erscheinen die Betroffenen nach außen hin normal, doch in Wirklichkeit leiden sie unter einer Art Depression, die sich über viele Jahre hinweg durch schwere Episoden äußern und zu einer Chronifizierung der Erkrankung führen kann. Doch warum merkt niemand, wie schlecht es den Betroffenen wirklich geht?
Depression versus Klinische Dysthymie
Depression ist eine sehr häufige psychische Erkrankung, die durch ein Gefühl der Niedergeschlagenheit und des Verlusts von Interesse an Aktivitäten und Zielen gekennzeichnet ist. Die Symptome der Depression können sehr unterschiedlich sein und reichen von Gefühlen der Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit bis hin zu psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit.
Klinische Dysthymie, auch als chronische Depression bekannt, ähnelt in vielerlei Hinsicht einer Depression, doch die Symptome sind weniger ausgeprägt. Im Gegensatz zu einer Depression, die meistens schwerwiegend und akut auftritt, kann sich die Klinische Dysthymie über mehrere Jahre hinweg entwickeln und wird oft als leichte depressive Störung angesehen. Die Symptome sind subtil und schleichen sich allmählich ins Leben der Betroffenen ein, so dass sie nicht leicht erkannt werden.
Warum merkt niemand, wie schlecht es den Betroffenen geht?
Einer der Gründe, warum die Klinische Dysthymie oft nicht erkannt wird, liegt darin, dass die Betroffenen sich bemühen, ihre Gefühle zu verbergen. Sie versuchen, sich nach außen hin normal zu verhalten und schaffen es so, dass niemand erkennt, wie schlecht es ihnen wirklich geht. Da sich die Symptome der Klinischen Dysthymie nicht so stark wie die Symptome einer Depression äußern, bemerken Freunde und Familie oft nicht, dass die Betroffenen unter einer psychischen Erkrankung leiden.
Ein weiterer Grund, warum die Klinische Dysthymie oft nicht erkannt wird, ist, dass sie oft als ein Zustand angesehen wird, der nicht behandelt werden muss. Viele Betroffene glauben, dass sie sich einfach an ihren Zustand gewöhnen und ihn durch Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen überwinden können. Daher wird die Klinische Dysthymie oft als ein Symptom der Müdigkeit oder des Stress abgetan und nicht als psychiatrische Erkrankung anerkannt, obwohl die Betroffenen sehr viel Unterstützung und professionelle Hilfe benötigen.
Wie kann man helfen?
Um Betroffenen mit Klinischer Dysthymie zu helfen, ist es wichtig, dass wir uns bemühen, mehr über die Erkrankung zu erfahren und uns bewusst zu machen, dass sie nicht nur als ein Symptom der Müdigkeit oder des Stress abgetan werden kann. Freunde und Familienmitglieder können Betroffenen helfen, indem sie ihnen Zuneigung und Unterstützung zeigen und sie ermutigen, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn sie das Bedürfnis haben.
Die psychotherapeutische Behandlung der Klinischen Dysthymie kann sehr hilfreich sein, um die Symptome zu lindern und die psychische Gesundheit des Betroffenen zu verbessern. Es gibt verschiedene Therapien, die Betroffenen helfen können, mit ihrer Erkrankung umzugehen und wieder ein normales Leben zu führen. Zusätzlich können auch Medikamente helfen, um die Symptome der Erkrankung zu lindern.
Fazit
Klinische Dysthymie ist eine schwere psychische Erkrankung, die die Betroffenen oft über viele Jahre hinweg beeinträchtigt. Die Symptome der Erkrankung sind subtil und werden oft von Freunden und Familie nicht erkannt, daher ist es wichtig, mehr über die Erkrankung zu erfahren und auf die Anzeichen zu achten, die auf eine Klinische Dysthymie hinweisen können. Betroffene benötigen professionelle Hilfe, um ihre Symptome zu lindern und wieder ein normales Leben zu führen.